Das Mehrkontenmodell gehört mittlerweile zu den effizientesten Systemen, um deine Finanzen zu organisieren. In den USA wird das Modell seit Jahren genutzt und verschafft Menschen viele Freiheiten.

Im folgenden Beitrag zeigen ich dir, wie das Mehrkontenmodell funktioniert und wie du damit deine Finanzen noch besser organisierst.

Was ist ein Mehrkontenmodell?

Ein Mehrkontenmodell bedeutet, dass du deine Finanzen über verschiedene Konten verwaltest. Du hast beispielsweise ein Konto, auf dem dein Gehalt eingeht (Gehaltskonto). Dann hast du noch ein Konto, auf dem du deinen Notgroschen parkst (Rücklagenkonto). Abgesehen davon, haben viele Menschen noch ein drittes Konto, mit dem sie ihre private Altersvorsorge aufbauen (Vermögenskonto). Ziel vom Mehrkontenmodell ist es, deine Finanzen so zu organisieren, dass du einen besseren Überblick über dein Finanzverhalten behältst und konsequenter sparst.

Stell dir einmal vor, dein komplettes Geld wäre nur auf einem einzigen Bankkonto. In diesem Fall wäre es schwer Ersparnisse und Rücklagen von dem Geld zu unterscheiden, dass du für reinen Konsum oder zur Deckung deiner Lebenshaltungskosten nutzen möchtest. Aus dem Grund empfehle ich dir, diese Trennung vorzunehmen.

Beispiel: So baust du das 50-30-20-Kontenmodell auf

Das 50-30-20-Kontenmodel funktioniert folgendermaßen: Du hast ein Gehaltskonto, sowie ein Spar– und Vermögenskonto. Auf deinem Gehaltskonto behältst du am Anfang des Monats die Hälfte deiner gesamten Einnahmen. Mit diesem Geld finanzierst du deinen monatlichen Lebensunterhalt. Darunter fallen deine fixen Kosten (Miete, Versicherungen etc.) sowie deine variablen Kosten (Mobilität, Freizeit etc.). Die nächsten 30 Prozent überweist du direkt auf dein Rücklagenkonto.

Sobald das Rücklagenkonto gefüllt ist, stoppst du den Dauerauftrag auf das Konto und nutzt die 30 Prozent von deinem Einkommen, um ein Vermögenskonto einzurichten. Dieses dient dazu, langfristig Vermögen für deine private Altersvorsorge aufzubauen. Mit deinen Rücklagen verschaffst du dir finanzielle Sicherheit – mit dem Vermögenskonto finanzielle Freiheit.

Die restlichen 20 Prozent dienen dazu, dass du Spaß hast und Dinge im Leben genießt. Ob Restaurants, Kino, Wellness oder deine nächste große Reise – das Geld kannst du nutzen, wie du möchtest. Es ist wichtig, dass du dir im Leben auch mal was gönnst.

Das 50-30-20-Kontenmodell gehört zu den beliebtesten Mehrkontenmodellen überhaupt. Die Verteilung des Einkommens kannst du individuell an deine Bedürfnisse und Sparziele anpassen.

So viele Konten brauchst du für das Mehrkontenmodell

Wie viele Konten du für dein Mehrkontenmodell brauchst, hängt von deiner Finanzsituation und deinen Sparzielen ab. Wir empfehlen dir jedoch, nicht zu übertreiben. Bei zu vielen Konten leidet schnell der Überblick. An dieser Stelle kannst du Outbank nutzen, um die Kontrolle über deine Finanzen weiterhin zu behalten.

Zum Start kannst du mit drei Konten anfangen. Jeden Monat setzt du von deinem Gehaltskonto einen Dauerauftrag auf dein Rücklagen- und dein Spaßkonto. Sobald dein Rücklagenkonto voll ist, eröffnest du ein Vermögenskonto (z.B. Depot) und passt den Dauerauftrag entsprechend an. Dein Rücklagenkonto sollte so viel Geld enthalten, dass du damit deine Lebenshaltungskosten für sechs Monate lang decken kannst. Mehr ist nicht notwendig. Mit deinem Vermögenskonto baust du Vermögen für deine private Altersvorsorge auf. Du kannst dich dazu entscheiden, selbst in Aktien und ETFs zu investieren – oder du schnappst die einen Robo-Advisor und lässt andere das für dich machen.

Mit dem Spaßkonto baust du dir ein finanzielles Polster für deine Freizeit auf. Mit dem Geld kannst du deine nächste Reise nach Südafrika planen oder den Roadtrip in Australien. Dieses Geld ist für Dinge da, die dir Spaß machen – unabhängig davon, ob sie finanziell „smart“ sind oder nicht.

Solltest du Bedarf an weiteren Konten haben, kannst du das Mehrkontenmodell beliebig erweitern. Um dir den Überblick zu erleichtern, solltest du einen Finanzmanager wie beispielsweise Outbank nutzen. Die App aggregiert deine gesamten Kontostände und verschafft dir jederzeit einen einfachen Überblick über deine Finanzsituation.

Vorteile vom Mehrkontenmodell

Das Mehrkontenmodell reduziert finanziellen Stress und hilft dir dabei, Rücklagen aufzubauen. Viele Deutsche unterschätzen den Aufbau von finanziellen Rücklagen. Es kann jedoch immer passieren, dass du plötzlich auf Geld angewiesen bist.

Mit dem Mehrkontenmodell legst du direkt zum Anfang des Monats einen bestimmten Betrag zurück und nicht das, was am Ende des Monats übrigbleibt. Diese Strategie verfolgt einen psychologischen Ansatz, der äußerst effektiv ist. Wer sich zum Anfang des Monats mit dem Dauerauftrag auf die anderen Konten sozusagen „arm spart“ lernt, mit dem Geld, das übrigbleibt klarzukommen. Das ist meistens auch absolut ausreichend. Außerdem bringt das Modell Struktur in dein Finanzverhalten und hilft dir dabei, gesunde Routinen aufzubauen.

In den USA ist das Mehrkontenmodell bereits länger etabliert. In Deutschland wurde das Mehrkontenmodell durch Bodo Schäfer bekannt gemacht.

Fazit

Ein Mehrkontenmodell ist ein effizientes System, um deine Finanzen zu organisieren. Per Dauerauftrag kannst du dein gesamtes Einkommen so verteilen, dass du deine Kosten decken und gleichzeitig viel Spaß im Leben haben kannst – ohne dir Gedanken über deine Finanzlage machen zu müssen.

Achte darauf, dass du beim Aufsetzen deines Mehrkontenmodells nur auf Banken setzt, bei denen du auch ein kostenloses Konto führen kannst. Viele Banken verlangen noch Kontoführungsgebühren oder einen Mindestgeldeingang. Bei vielen Direkt- oder Onlinebanken ist das nicht mehr der Fall. Informiere dich vor der Kontoeröffnung und leg direkt los. Nutze zusätzlich Outbank, um jederzeit den Überblick zu behalten.

Carlos

Autor: Carlos Link-Arad

Carlos ist Co-Founder des Bildungsportals für Finanzen Finantio.de. Seinen Hintergrund hat Carlos in der Fintech-Branche, in der er bereits vielen Gründern geholfen hat, ihre Visionen groß werden zu lassen.

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