Warum wir jährlich mehrere Milliarden Euro durch Altverträge verschwenden.

Wann hast du zum letzten Mal deinen Strom-, Handy-, Internet- oder Pay-TV-Anbieter gewechselt oder den Tarif deiner Kfz-Versicherung verglichen? Wenn du jetzt mit “kann mich nicht erinnern” oder “noch nie” antwortest, lass dir folgende Zahl auf der Zunge zergehen:

48 Milliarden Euro

So viel verschwenden die Deutschen nämlich pro Jahr, indem sie weiterhin alte Verträge bezahlen. Das geht aus dem Geldverschwendungsreport 2018 von Verivox hervor.

+++++
Dieser Blogartikel ist Teil einer 4-teiligen Serie zum Thema Geldverschwendung bei Abos, Verträgen & Co.
Teil 1: Wer nicht wechselt, verliert viel Geld (dieser Beitrag)
Teil 2: Was kann ich tun, um weniger Geld zu verschwenden?
Teil 3: Wann macht ein Vertragswechsel Sinn?
Teil 4: Strategisches Kündigen: So holst du dir Neukundenangebote
+++++

Warum lassen wir so viel Geld auf der Straße liegen?

48 Milliarden — das ist eine Zahl mit 11 Stellen. Pro Haushalt sind das etwa 1.160 Euro (siehe Umweltbundesamt).

Davon hätten 56 Elbphilharmonien oder 7,5 Berliner Flughäfen gebaut werden können — oder 356 Mal die Gorch Fock saniert (Quellen: Elbphilharmonie, BER, Gorch Fock).

Was sind die Gründe dafür, dass so viele Menschen weiterhin teure Altverträge bezahlen, die meist auch noch viel schlechtere Leistungen beinhalten, anstatt zu besseren, neuen Verträgen zu wechseln?

Bekanntes verspricht Sicherheit und Komfort

Ein wesentlicher Grund, warum viele Menschen seit Jahren bei demselben Mobilfunk- oder Internet-Anbieter sind und nicht wechseln, ist, dass wir auf Gewohnheit und Sicherheit setzen. Wir kennen unsere Anbieter und wissen, was wir bekommen (oder auch nicht). Wir fühlen uns sicher, müssen nichts verändern, uns nicht an Neues gewöhnen, haben monatliche Daueraufträge oder automatische Lastschriftverfahren eingerichtet.

Vergleichen & Wechseln verschlingen Zeit & Mühe

Kündigen und Wechseln hört sich nach viel Aufwand an: Vertragsdetails heraussuchen, Kündigungsfristen beachten, Test- und Vergleichsportale durchforsten, Anbieter vergleichen, Tarife prüfen, Seiten-lange AGB durchlesen etc. Gerade in unserer schnellen, digitalen Welt, wo Zeit für die meisten genauso viel wert ist wie Geld, empfinden wir den Aufwand für solch (vermeintliche) Banalitäten als nicht gerechtfertigt.

Aus den Augen…

… aus dem Sinn: Wer weiß schon, wieviel Geld genau sie oder er monatlich für Handy, Strom, Kfz-Versicherung & Co. bezahlt? Wann sich ein Vertrag automatisch verlängert? Wie lange die Kündigungsfristen sind? Das alles im Blick zu behalten, kann schnell überfordern (obwohl es Apps wie Outbank gibt, die all das in wenigen Fingertipps erledigen können ;)).

Teure Grundversorgung

Wer sich schon mal eingehender mit seinem Stromtarif beschäftigt hat, weiß: Der Grundversorgungstarif des lokalen Versorgers ist fast immer teurer als alle anderen. Das liegt meist auch daran, dass bei einem Anbieterwechsel verlockende Neukundenboni oder Sonderkonditionen winken. Auch bei Internet- oder Mobilfunkverträgen werben Anbieter mit attraktiven Prämien.

Was kann ich tun, um weniger Geld zu verschwenden?

Die Gründe sind schön und gut — aber wie kommst du nun an all das vergeudete Geld?

In Teil 2 unserer 4-teiligen Serie zum Thema Geldverschwendung bei Abos, Verträgen & Co. haben wir ein paar Tipps gesammelt, die dir dabei helfen sollen. Du findest diesen Teil nach seiner Veröffentlichung oben verlinkt.