Wer hat diesen Wunsch nicht: Vorsorgen, die eigene Zukunft absichern, um den gewohnten Lebensstandard auch in Zukunft zu halten?
Welche Ziele hast du?
Individuell kann das bei jedem von uns ganz unterschiedlich aussehen:
- Bau oder Kauf einer Immobilie
- Größere Ausgaben wie ein neues Auto, eine Traumreise oder andere Anschaffungen
- Rücklagen für schlechte Zeiten oder eine Auszeit
- Geldanlage für die Kinder oder die Familie, Absicherung für alle Fälle
- Altersvorsorge, um das Rentenalter ohne empfindliche Einschnitte zu genießen
Das alles sind schöne und wichtige Wünsche. Sicher verfolgst auch du das ein oder andere dieser Ziele. Damit es keine Träume bleiben, solltest du dich systematisch an die Realisierung dieser Ziele machen. Ein systematischer Vermögensaufbau macht das tatsächlich möglich.
Das bedeutet: Du definierst deine eigenen Ziele und kannst dich so einfach daran machen, sie dir selbst zu erfüllen.
Die wichtigste Erkenntnis vorab: Für den individuellen Vermögensaufbau gibt es kein Patentrezept. Neben den unterschiedlichen Zielen spielen dabei auch die ganz persönlichen Präferenzen eine wichtige Rolle. Nicht jeder hat beispielsweise dieselbe Risikobereitschaft. Das betrifft insbesondere die Geldanlage an den Aktien- und Anleihenmärkten.
Schritt für Schritt den Vermögensaufbau starten
- Ziel definieren: Mit der Definition von finanziellen Zielen hast du einen wichtigen Schritt gemacht. Du weißt, wo du hinwillst.
- Überblick behalten: Wichtig ist außerdem, dass du einen Überblick über deine Finanzen hast, z.B. dank Outbank (für iOS, macOS, Android und Windows).
- Strategisch herangehen: Im nächsten Schritt geht es um die passende Anlagestrategie. Das ist ein sehr komplexes Thema und überfordert viele Menschen. Das führt entweder zu teuren Fehlern oder dazu, dass das Ziel Vermögensaufbau dann doch nicht angegangen wird. Dabei gibt es ganz einfache Hilfen: Digitale Vermögensverwalter, sogenannte Robo-Advisor, ermitteln nach wenigen Fragen eine individuell passende Anlagestrategie.
- Optimieren und Profitieren: Weil die Kapitalmärkte in Bewegung sind, muss die einmal festgelegte Anlagestrategie zur Sicherheit ständig überprüft und bei Bedarf optimiert werden.
Robo-Advisor können helfen
Robo-Advisor unterstützen dich bei der Geldanlage. Sie ermitteln die beste Anlagestrategie und überwachen das Depot ständig, gegen eine kleine Gebühr. Vorteil für dich: Du musst dich nicht weiter darum kümmern und profitierst trotzdem von der Wertentwicklung. Ein Beispiel für einen Robo-Advisor ist das Fintech growney, das von Stiftung Warentest als Testsieger ausgezeichnet wurde (Finanztest 07/2021).
Besonders empfohlen: Systematischer Vermögensaufbau mit ETFs
Die Stiftung Warentest empfiehlt ausdrücklich die Geldanlage mit ETFs. Sie sind besonders kostengünstig und bilden festgelegte Aktien- oder Anleiheindizes nach. So wird in zahlreiche Wertpapiere gleichzeitig investiert, das Risiko der Geldanlage wird also gestreut. ETFs sind deshalb eine sehr einfache und günstige Möglichkeit, weltweit an den Kapitalmärkten Geld anzulegen und von der Entwicklung zu profitieren. Zwar gibt es ein Schwankungsrisiko, doch gerade wer für den Vermögensaufbau mittel- oder langfristige Ziele verfolgt, darf mit einer positiven Rendite rechnen. Historisch gesehen haben Anleger etwa an den Aktienmärkten durchschnittlich 7 Prozent Rendite pro Jahr erzielt. Dabei sind alle Krisen bereits eingerechnet.
ETFs bieten einen weiteren Vorteil: Sie lassen sich börsentäglich kaufen und verkaufen. Eine Geldanlage mit ETFs – wie sie beispielsweise auch Robo-Advisor anbieten – ist deshalb besonders flexibel. Das Geld lässt sich jederzeit ganz oder teilweise auszahlen, falls es einmal nötig sein sollte.
Hinzu kommt: Als sogenanntes Sondervermögen genießen Investments mit ETFs einen besonderen Schutz. Das investierte Kapital ist immer als Eigentum des Anlegers gekennzeichnet. Selbst im (äußerst unwahrscheinlichen) Fall einer Insolvenz der Bank bzw. Fondsgesellschaft können die Anteile in ein anderes Depot des Anlegers übertragen oder ausgezahlt werden. Anders als bei Bankeinlagen für dein Girokonto oder für Tagesgeld bzw. Festgeld gilt das nicht bis zu einem bestimmten Betrag, sondern komplett ohne Begrenzung.
Sparplan oder Einmalanlage?
Gerade wenn du das Ziel verfolgst, dich oder deine Familie für die Zukunft abzusichern, stellt sich die Frage, ob das mit einem Sparplan erfolgen sollte oder als Einmalanlage besser erfolgen kann. Auch diese Frage ist natürlich nur individuell zu beantworten. Grundsätzlich gilt: Jede Rücklage hilft.
Du erreichst also am meisten, wenn du monatlich per Sparplan investiert und zusätzlich auch größere Beträge als Einmalbetrag anlegst. Typische Beispiele dafür sind Erbschaften, Abfindungen, Bonuszahlungen, Prämien, Steuer-Rückzahlungen, die Auszahlung einer Versicherung oder Geld, das ohne Chance auf Rendite auf dem Girokonto oder Sparkonto herumliegt.
Je mehr Geld du einzahlst, umso stärker kannst du von der weltweiten Entwicklung der Kapitalmärkte profitieren. Deswegen hilft dir eine gute Übersicht über deine Finanzen dabei, auch den Vermögensaufbau systematisch anzugehen. Denn so weißt du stets, welche Beträge verfügbar sind – entweder einmalig aufgrund eines Sondereffekts – oder sich monatlich für einen Sparplan anbieten.
Wie wichtig sind Tagesgeld und Festgeld?
Bei Tagesgeld und Festgeld hast du im Gegensatz zu Investments mit ETFs kein Kursrisiko. Im Gegenzug sind die Rendite-Möglichkeiten deutlich geringer.
Wichtig für dich: Für alle Banken in der Europäischen Union sowie aus Norwegen, Liechtenstein und Island gibt es eine gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunde, die einspringt, falls die Bank in Schwierigkeiten geraten sollte.
Tagesgeld ist stets flexibel. Es eignet sich also für deine persönliche Notreserve. So ist immer sichergestellt, dass im Notfall Geld zur Verfügung steht. Beispiel dafür: eine Reparatur (Haus, Auto, Waschmaschine), eine Nachzahlung (Energierechnung oder ans Finanzamt). Im Gegensatz dazu ist ein Festgeld erst zum Ende der Laufzeit verfügbar, dafür ist der Zins aber meistens höher als bei Tagesgeld und für den vereinbarten Anlagezeitraum festgeschrieben.
Tagesgeld und Festgeld können so eine wichtige Rolle für deine persönlichen Finanzen spielen, insbesondere ein Tagesgeld-Konto hat fast jeder. Es lohnt sich aber der Vergleich: Denn je mehr Zinsen du für dein Geld bekommst, umso besser. Nutze also die Möglichkeiten, Tages- und Festgeldangebote auf einen Blick zu vergleichen.
Die richtige Verteilung für Dein Geld
Allerdings solltest du insbesondere bei Tagesgeld und Festgeld eine Sache bedenken: Die Zinsen sind oftmals geringer als die Inflationsrate. Das heißt: Dein Geld auf dem Konto wird zwar mehr, doch du kannst dir weniger dafür kaufen. Dieser Effekt wird allgemein als Kaufkraftverlust bezeichnet. Für den systematischen Vermögensaufbau – mit dem Ziel deine Familie oder deine Zukunft abzusichern – wird dir Tagesgeld oder Festgeld eher weniger helfen können.
Bei Investitionen am Kapitalmarkt hast Du zwar grundsätzlich ein Kursrisiko, aber auch eine deutlich höhere Chance auf eine attraktive Wertentwicklung. Denn die Kursschwankungen werden in der Regel durch stark steigende Kurse in Wachstumsphasen ausgeglichen. Die Geldanlage mit ETFs ist deshalb heutzutage der wichtigste Baustein für den systematischen Vermögensaufbau.
Experten empfehlen deshalb folgende Aufteilung für dein Geld:
- Lege dir einen Notgroschen zu. Das können beispielsweise zwei bis drei Monatsgehälter sein, mehr ist gar nicht notwendig. Für diese Notreserve eignet sich das Tagesgeldkonto. So ist dein Geld im Notfall immer verfügbar.
- Stehen in den nächsten zwei bis vier Jahren größere Ausgaben an, bietet sich in Ergänzung dazu Festgeld an. Diese Anschaffungen können z.B. eine Weltreise, die Anzahlung für eine Immobilie oder ein neues Auto sein.
- Für deine mittel- bis langfristigen Finanzziele lohnt sich eher ein systematischer Vermögensaufbau. Besonders günstig dafür ist das Investieren mit ETFs, weil du so von der Wertentwicklung der Finanzmärkte profitieren kannst.
Typische Fehler vermeiden: Lass dir helfen!
Doch auch beim Vermögensaufbau mit ETFs gibt es noch das ein oder andere, das bedacht werden sollte. Häufige Fehler sind zum Beispiel:
- Nur einen ETF auswählen: Viele entscheiden sich für einen ETF, der den MSCI World abbildet, also einen weltweiten Aktienindex. Aber: Der Index besteht zu mehr als zwei Dritteln aus US-Aktien, auch ist die Technologiebranche stark vertreten. So entsteht ein unnötiges Risiko.
- An der Auswahl verzweifeln: Mittlerweile gibt es mehr als 9.500 ETFs. Entsprechend schwer ist es, den oder die am besten passenden ETFs zu finden. Dafür ist erst einmal eine aufwändige Recherche nötig.
- Zur Bank gehen: Gerade Filialbanken empfehlen in der Regel lieber Produkte aus dem eigenen Haus oder Konzern als günstige ETFs. Der simple Grund: Dafür werden Vermittlungs- bzw. Bestandsprovisionen gezahlt. Das sind oft aktive Investmentfonds, die teurer sind, sich aber gar nicht besser entwickeln.
- Ängste nicht ernstnehme: Nicht jeder möchte für seinen Vermögensaufbau allein auf Aktien bzw. Aktien-ETFs vertrauen. Schließlich bleibt ein Kursrisiko. Mit der Beimischung von Anleihen – also festverzinslichen Wertpapieren – lässt sich dein Risiko systematisch minimieren.
Wenn du den systematischen Vermögensaufbau besonders einfach und komfortabel angehen willst, bist du wahrscheinlich bei einem Robo-Advisor gut aufgehoben. Dann investierst du weltweit und besonders kostengünstig in ETFs, musst dich selbst aber so gut wie gar nicht um die Geldanlage kümmern, weil das Depot regelmäßig überprüft und bei Bedarf optimiert wird.
Wichtiger Vorteil für dich: Du kannst dich auf dein Leben und deine Familie konzentrieren – ohne dass deine Finanzziele dabei vernachlässigt werden.
Autor: Thimm Blickensdorf
Diplom-Betriebswirt Thimm Blickensdorf ist seit 2020 in der Geschäftsleitung von growney. Zuvor war er bei der Weberbank als stellvertretender Direktor für die Betreuung von großen Spezialfondsmandaten und Stiftungen zuständig und betreute große institutionelle Kunden wie Versicherungen und Versorgungswerken u.a. für die Société Générale, die Deka Bank sowie die Landesbank Berlin.