Finanzen? Für viele ein Thema, das man gerne auf morgen verschiebt. Keine Zeit, kein Überblick, keine Lust. Das Problem: Wer sich nicht kümmert, zahlt drauf – und zwar oft mehr, als man denkt. Die größten Geldverluste entstehen nicht durch schlechte Aktien oder zu teure Coffee-to-goes – sondern durch grundlegende Denkfehler oder schlichtes Nichtstun.
Hier sind fünf der teuersten Fehler beim Umgang mit Geld – alle mit echten Beispielen und Tipps, wie ihr es besser machen könnt.
1. Ihr habt keine Krankenversicherung
Es klingt absurd, aber in Deutschland leben über 61.000 Menschen ohne Krankenversicherung. Das hat das Statistische Bundesamt 2023 gemeldet – und das, obwohl eine Versicherungspflicht besteht.
Die Gründe? Vielschichtig. Selbstständige, die sich die Beiträge nicht mehr leisten können. Menschen, die nach einem Jobverlust einfach nichts mehr abschließen. Oder junge Erwachsene, die sich zwischen Schule, Studium und Minijob irgendwie „durchmogeln“. Aber egal, was der Grund ist – das kann teuer werden.
Ein Beispiel: Ihr werdet ins Krankenhaus eingeliefert – Blinddarm-OP, drei Nächte stationär, Medikamente. Die Rechnung: 7.400 Euro, und die sind privat zu zahlen. Kommen Komplikationen dazu, seid ihr schnell im fünfstelligen Bereich.
Hinzu kommt, dass, wer lange nicht versichert war, rückwirkend Beiträge zahlen muss – plus Säumniszuschläge. Auch bei der privaten Krankenversicherung (PKV) kommt dann die Prämie der letzten Jahre auf einen Schlag.
So vermeidet ihr den Fehler: Seid versichert. Immer. Auch wenn ihr gerade keinen Job habt oder selbstständig seid. Falls ihr im Rückstand seid, solltet ihr euch unbedingt beraten lassen. Es gibt Härtefallregelungen und Möglichkeiten zum Wiedereinstieg ohne Schuldenfalle.
2. Ihr kennt eure Ausgaben nicht
Viele Menschen wissen nicht, wie viel Geld sie im Monat genau ausgeben und vor allem: wofür. Das führt oft dazu, dass das Konto zum Monatsende leer ist – und niemand so genau sagen kann, warum.
Ein Beispiel: Lisa verdient 2.800 Euro netto. Davon gehen 1.100 Euro für Miete, 280 Euro für den Arbeitsweg (Auto), 300 Euro für Lebensmittel drauf. Macht 1.680 Euro. Es bleiben also 1.120 Euro. Und trotzdem ist am 25. jeden Monats alles weg. Warum? Weil 350 Euro für „kleine“ Ausgaben verschwinden: Coffee-to-go, Essenslieferung, Online-Shopping. Ohne Überblick summiert sich das.
So vermeidet ihr den Fehler: Macht einmal im Monat einen Kassensturz. Schreibt auf, was reinkommt und was rausgeht. Outbank hilft euch dabei, eure Finanzen im Blick zu behalten. Mit Budgets habt ihr jeden Cent im Griff und werdet gewarnt, wenn ihr diese überschreitet. Außerdem unterstützt euch die App mit Sparzielen dabei, gezielt zu sparen – ohne euch einzuschränken.
3. Ihr seid nicht gegen Berufsunfähigkeit abgesichert
Die Vorstellung: Mit 35 erkrankt ihr ernsthaft – Burnout, Bandscheibe, Krebs. Ihr könnt auf unbestimmte Zeit nicht mehr arbeiten. Eure gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht in so einer Situation oft nicht mal für die Miete.
Einer Schätzung der Versicherungswirtschaft zufolge wird jeder vierte Berufstätige in Deutschland im Laufe des Arbeitslebens berufsunfähig. Und trotzdem haben fast 60 % keine BU-Versicherung.
Ein Beispiel: Tim, 42, war IT-Projektleiter und verdiente 4.500 Euro brutto. Nach einer schweren Depression ist er raus aus dem Job. Seine gesetzliche Erwerbsminderungsrente liegt bei rund 1.100 Euro – vor den Steuern. Haus, Kinder, Kredit? Sind so kaum zu halten.
So vermeidet ihr den Fehler: Wenn ihr arbeitet und auf euer Einkommen angewiesen seid, braucht ihr eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Je jünger und gesünder ihr beim Abschluss seid, desto günstiger wird es. Lasst euch am besten unabhängig beraten – die Unterschiede bei Preis und Leistung sind groß.
4. Ihr habt euch nicht um eure Altersvorsorge gekümmert
Kaum ein Thema wird so oft verdrängt wie die Rente – vor allem, wenn man noch jung ist. Dabei ist das Problem seit Jahren bekannt: Die gesetzliche Rente wird für viele nicht reichen. Trotzdem hat ein Drittel der unter 40-Jährigen keine zusätzliche Altersvorsorge.
Ein Beispiel: Julia, 30, lebt gut von ihrem Gehalt, spart aber nichts extra für später. Sie denkt: „Rente ist noch weit weg.“ Mit 67 bekommt sie nach jetzigem Stand rund 1.200 Euro Rente – bei Mieten und Lebenshaltungskosten, die deutlich höher liegen werden. Die Versorgungslücke liegt schnell bei 500 bis 800 Euro im Monat – lebenslang.
So vermeidet ihr den Fehler: Fangt früh an – auch mit kleinen Beträgen. Ob ETF-Sparplan, betriebliche Altersvorsorge oder Rürup-Rente: Wichtig ist, dass ihr etwas tut. 50 oder 100 Euro im Monat können über 30 Jahre einen Unterschied von Zehntausenden Euro machen. Je früher, desto besser.
5. Ihr habt keine Rücklagen aufgebaut
Das Auto geht kaputt. Der Kühlschrank streikt. Ihr verliert den Job. Und plötzlich braucht ihr Geld – sofort. Wer dann nichts auf der Seite hat, muss sich oft verschulden.
Nur ca. 66 % der Deutschen verfügt über ein finanzielles Polster für Notfälle. Und wenn, dann sind es oft nur ein paar Hundert Euro.
Ein Beispiel: Sven verdient 2.500 Euro netto, hat sich aber keine Rücklagen aufgebaut. Als die Waschmaschine den Geist aufgibt und eine neue 800 Euro kostet, zahlt er sie auf Raten – mit 12 % effektivem Jahreszins. Statt 800 Euro zahlt er also 920 Euro, weil er das Geld nicht auf einmal parat hatte.
So vermeidet ihr den Fehler: Baut euch einen Notgroschen von mindestens drei Monatsgehältern auf. Am besten geht das auf einem Tagesgeldkonto, getrennt vom Girokonto. Er ist nicht fürs Shopping, nicht für Urlaube – nur für echte Notfälle. So bleibt ihr handlungsfähig und unabhängig.
Was sind eure Tipps?
Lasst uns auf unseren Social Media-Kanälen gerne wissen, was für euch der schlimmste Fehler im Umgang mit Finanzen war und wie ihr solche Fehler vermeidet.

Autor: Carlos Link-Arad
Carlos hat seinen Hintergrund in der Fintech-Branche, in der er bereits vielen Gründern geholfen hat, ihre Visionen groß werden zu lassen.