Die Ehe – früher für viele Frauen und Männer der Traum schlechthin – wird heutzutage oft als Überbleibsel des Patriachats bezeichnet. Doch egal wie man zur Ehe steht, kann sie sich für die Ehepartner durchaus rechtlich sowie steuerlich lohnen, kommt allerdings auch mit Pflichten einher. Wir zeigen dir auf, worauf du dich einstellen kannst, wenn du den Bund der Ehe eingehen möchtest.

Geteiltes Vermögen – geteilte Schulden? 

Stell dir vor du heiratest (oder hast es bereits getan) und dein Ehepartner ist vermögend. Er bringt ein Haus, eine Yacht und eventuell auch noch eine Ferienwohnung mit in die Ehe. Ihr verbringt einige schöne Jahrzehnte zusammen, werdet zusammen alt und dann stirbt dein Partner. Was ist jetzt mit der Villa, der Yacht und der Ferienwohnung? Die werden nun, da ihr sie in der Ehe gemeinsam genutzt habt, doch sicher dir gehören? Jein: In Deutschland gilt nämlich, dass das, was der Partner in die Ehe mitgebracht hat, ihm gehört. Das führt in einem Erbfall unter anderem dazu, dass für eine Immobilie Erbschaftssteuern anfallen können, wenn die hinterbliebene Person nicht noch mindestens zehn Jahre dort wohnt.

Doch was, wenn dein zukünftiger Partner kein Vermögen, sondern Schulden hat? Keine Sorge, nach einer Hochzeit wirst du nicht automatisch Mitschuldner. Dies ist nur der Fall, wenn ihr euch während der Ehe zusammen dazu entscheidet, einen Kredit (zum Beispiel für den Kauf einer Immobilie) aufzunehmen.

Steuerersparnis  

Für viele ist die Steuerersparnis, die bei der Ehe in Aussicht gestellt wird – neben dem romantischen Aspekt natürlich – einer der Hauptgründe für die Hochzeit. Doch wie sieht es hier wirklich aus?

  1. Als erstes denkst du wahrscheinlich ans Einkommen, denn dank Ehegattensplitting kann hier tatsächlich einiges an Geld eingespart werden. Die zu versteuernden Einkommen werden zusammengerechnet und danach halbiert. Die Einkommenssteuer berechnet sich nach diesem halbierten Betrag und wird dann wiederum verdoppelt. Das hat vor allem bei Paaren, deren Einkommen weit auseinanderliegen, großes Sparpotential, denn so werden die Steuersätze niedriger gehalten.
  2. Auch die bewährte Steuerklasse bietet dir (bis 2030) noch einiges an Sparpotential, wenn du und dein Partner die Steuerklasse 3 und 5 wählen – zumindest, wenn einer von euch mehr verdient als der andere.
  3. Solltet einer von euch im Besitz eines Hauses sein, dann ist auch hier die Hochzeit von Vorteil: Bei der Schenkung einer Immobilie (oder eines Teils davon), sowie bei deren Käufen / Verkäufen untereinander, fallen keine Steuern an. Ersteres gilt allerdings nicht für Zweitwohnungen beziehungsweise Ferienhäuser, sondern nur für das von euch bewohnte Gebäude.

Die Ehe bietet Sicherheit 

Abgesehen von den ganzen steuerlichen Vorteilen, bietet die Ehe auch finanzielle Absicherungen. Ehepartner sind nämlich zum gegenseitigen Unterhalt verpflichtet. Während dir das Wort „Unterhalt“ vielleicht eher im Zusammenhang mit der Trennung von deinem Partner in den Sinn kommt, spielt dieser auch schon während der Ehe eine Rolle: Laut Gesetz gilt so unter anderem, dass man seine bessere Hälfte bei Jobverlust oder Krankheit unterstützen muss – und zwar indem man zum Beispiel die Miete sowie Nebenkosten zahlt und für Kleidung, Lebensmittel, etc. aufkommt. Auch die Care-Arbeit, also das oft belächelte Kümmern um Kind und Haushalt, zählt als Unterhalt und ist nicht zu verachten.

Kostenlose Krankenkassenmitversicherung  

Du bist gesetzlich krankenversichert und hast einen Partner, der ein geringes Einkommen hat? Dann ist es gut möglich, dass er beitragsfrei mitversichert werden kann. Wie hoch die Einkommensgrenze ist, hängt im Normalfall von der Art des Einkommens ab. Fällt das Einkommen deines Partners oder von dir darunter, müssen statt zwei Versicherungsbeiträgen nur einer gezahlt werden, was richtig viel Geld sparen kann.

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