Was es mit der Kryptowährung auf sich hat

[Aktualisiert am 25.03.2019]

Was sind Bitcoins und warum integrieren wir bei Outbank, einer der besten Banking-Apps Deutschlands, eine solche Währung? Warum sollen wir uns überhaupt mit einer anderen Währung beschäftigen, Euros reichen doch völlig aus?

Jörg Platzer, Vizevorsitzender des Bundesverbands Bitcoins e.V., hat die Wichtigkeit der Bitcoin-Währung an einem anschaulichen Beispiel erklärt:

“Mit Bitcoin haben wir ein Finanzsystem, das jedem Menschen offen steht. Niemand muss mehr um Erlaubnis fragen. Da denkst du z.B. an 1 Milliarde Menschen in Entwicklungsländern, die Zugang zu Smartphones und Computer haben, aber nicht zu Bankdienstleistungen. Jemand in Uganda kann keinen Onlineshop öffnen, um seine Lammleder-Sandalen zu verkaufen, weil er keine Möglichkeit hat aus dem Ausland Geld zu empfangen. Vielleicht über die Western Union, aber dann nur gegen 20% Gebühr.”

Wie Bitcoins diese Umstände ändern und wie auch du im täglichen Leben von Bitcoins profitieren kannst, erläutern wir dir im folgenden Blogpost.

1. Was sind Bitcoins?

Bitcoin ist eine digitale, kryptographische Währung, die dezentral und nach dem Open-Source-Prinzip über die Peers im Bitcoin-Netzwerk “erschaffen” und verbreitet wird. Der Bitcoin Kurs steht derzeit bei 3.533,87 Euro (Stand: 25.03.2019, 10:12 Uhr) pro Bitcoin. Weltweit können 21 Millionen Bitcoins in Umlauf gebracht werden, bis dato sind es 17.608.213 Bitcoins. Bitcoins werden in Onlineportalen – einem digitalen Bitcoin Wallet – aufbewahrt. Wie mit jedem physischen Geld können auch Bitcoins im Onlineshop, im Café nebenan und im Supermarkt verwendet werden – vorausgesetzt, der Gegenüber erlaubt Bitcoin als Zahlungsmittel. Die Frage “Was sind Bitcoins” haben wir nun geklärt, jetzt geht es darum, wie sie entstehen.

2. Wie entstehen Bitcoins?

Bitcoins entstehen durch einen Prozess, der Bitcoin Mining genannt wird. Dieser Prozess wird durch Bitcoin-Nutzer selbst durchgeführt. Es gibt keine Organisation, die das Mining “anführt” oder dominiert. Bitcoin-Nutzer installieren einfach auf ihren eigenen Computern einen Bitcoin-Client, der die Rechenleistung zum Bitcoin minen nutzt oder melden sich auf einer Miningpool-Plattform an. Der beliebteste Miningpool-Anbieter in Deutschland heißt BitMinter, der meist genutzt Mining-Client heißt Bitcoin-Qt und ist ein Open-Source-Projekt.

Der Mining-Prozess selbst besteht aus dem Lösen mathematischer Aufgaben. Sie werden im Bitcoin-Umfeld auch als Hash bezeichnet. Das mathematische Problem gibt als Anfangswert immer den Betrag der letzten Transaktion an, den Hashwert des letzten Blocks und einen Zufallswert. Die Aufgabe des Bitcoin-Miners ist dann, so viele Zufallswerte auszuprobieren bis die Kombination aller drei Beträge den korrekten Endwert ergibt. Gelingt dies, entsteht ein sogenannter Block. Je höher die Rechnerleistung, desto schneller können die Hashes und Blocks erstellt werden, da dadurch die Chancen auf eine schnelle Zuordnung des richtigen Zufallswerts steigen.

Da der Anfangswert sowohl den Betrag der letzten Transaktion als auch den Hashwert beinhaltet, werden diese Transaktionen durch den Prozess des Bitcoin-Minings validiert und bestätigt. Bestätigt bedeutet dabei auch, dass die jeweilige Bitcoin-Adresse neu ist und noch nicht zuvor genutzt wurde. Wird die Transaktion insgesamt sechs Mal bestätigt, ist ein Block komplett. Jeder Block enthält den Hashwert des vorherigen Blocks. Durch dieses Merkmal finden passende Hashes zueinander und bilden eine Kette (Blockchain), die sich durch die übereinstimmenden Hashes automatisch validiert. Heißt, sollte versucht werden eine Komponente eines Blocks zu kompromittieren, ändern sich die Werte aller Blocks. Der Angriff fällt also unmittelbar auf.

Pro Block können insgesamt 12,5 Bitcoins (aktuell 44.173,38 Euro) erzeugt werden. Dieses Geld plus Transaktionsgebühren erhält der Miner und kann sie über verschiedenste Plattformen zum Verkauf zur Verfügung stellen. Ursprünglich konnten 50 Bitcoins pro Block generiert werden. Diese Zahl halbiert sich jedoch auf Grund der limitierten Bitcoin-Anzahl jedes Mal, wenn 210.000 weitere Bitcoins gemined wurden. Versucht ein Miner mehr als die derzeit vorgeschriebenen 12,5 Bitcoins pro Block zu generieren, wird sein Block abgelehnt und kann nicht an die Blockchain angehängt werden.

3. Wie verwendet man Bitcoins?

Wir nehmen mal an, du bist in Berlin Kreuzberg unterwegs und dir ist nach einer Tasse Kaffee. Du hast aber kein Bargeld dabei. Was tun? In Berlin gibt es bereits einige Kaffeehäuser, in denen die Bezahlung mit Bitcoins möglich ist. Bei Bezahlung erhältst du einen QR-Code, den du mit deiner Bitcoin-App auf dem Telefon scannst. Im Code ist die Rechnungsadresse und der Zahlbetrag hinterlegt. Mit dem Klick auf den “Versenden”-Button ist die Transaktion durchgeführt. Wo ihr in Deutschland mit Bitcoins bezahlen könnt, haben Die Welt und der Bitcoin-Kiez zusammengefasst.

4. Welche Vorteile bringen Bitcoins?

  • Bitcoin ist unabhängig von Politik und Bankinstituten, kann deshalb vom normalen Finanzmarkt nicht beeinflusst werden.
  • Bitcoin ist auf 21 Millionen “Coins” begrenzt, die Ausweitung dieses Finanzrahmens ist nicht gestattet. Inflation ist damit ausgeschlossen.
  • Bitcoins basieren auf Open Source. Dieser Code wird kontinuierlich von Bitcoin-Nutzern überprüft und somit fälschungssicher gemacht.
  • Bitcoin Wallets sind kostenlos, Transaktionsgebühren niedrig und Wechselkosten entfallen komplett.
  • Bitcoin-Überweisungen werden innerhalb von wenigen Minuten validiert, da es keine Bank als “Mittelmann” gibt.
  • Bitcoins sind weltweit für jeden mit Internetzugang zugänglich.
  • Bitcoin-Transaktionen übermitteln keine sensiblen oder persönlichen Daten des Senders.

Welche Optionen dir in der besten Banking-App Deutschlands mit Bitcoins zur Verfügung stehen, kannst du auch immer direkt bei uns erfragen.

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Weiterführende Infos

Kryptographie

ist die Wissenschaft der Verschlüsselung von Informationen. Wird die Kryptographie für die Verschlüsselung und Entwicklung einer Währung verwendet, spricht man von Kryptogeld bzw. Kryptowährung – unter diese Kategorie fällt auch Bitcoin. Da es sich bei Geld um besonders sensible und schützenswerte Daten handelt, wurde für Kryptowährungen ein ganz besonders starker Verschlüsselungsstandard, der SHA-256, festgelegt. Bitcoin nutzt diesen Standard und wird deshalb auch als besonders sicheres Zahlungsmittel gehandelt.

P2P-Netzwerk

steht für das Peer-To-Peer-System der Bitcoin-Währung. P2P macht auch den fundamentalen Unterschied zwischen Bitcoin und herkömmlicher Währungen aus. Keine Institution und kein Staat ist der Kontrolle und Verwaltung von Bitcoins befugt. Dies geschieht absolut unabhängig zwischen Bitcoin-Nutzern. Es stehen mehrere digitale Marktplätze, Tauschbörsen und Wallets zur Verfügung. Dort tauschen sich die einzelnen User miteinander aus und kaufen, verkaufen oder tauschen ihre Bitcoins direkt ohne jeglichen Einfluss Dritter.

Open Source

ist ein Computer Quellcode, der lizenzfrei zur Verfügung gestellt wird, somit öffentlich ist und von Dritten eingesehen werden kann.